Sanfte Bewegungen von Händen auf unbedeckter Haut. Diese Vorstellung weckt entwicklungspsychologisch in erster Linie unsere Erinnerungen an die zärtlichen Hände der Mutter in unseren frühesten Lebensabschnitten. Berührungen tun in der Regel einfach gut und sind daher auch bestens dazu geeignet, therapeutisch eingesetzt zu werden – selbstverständlich immer abgestimmt auf die jeweilige Diagnosestellung und individuelle Voraussetzungen.
Der Begriff Massage leitet sich vom arabischen Wort für „berühren“ oder „betasten“ oder auch vom hebräischen Begriff für „salben“ bzw. dem griechischen „Kneten“).
Es gibt heute und seit langer, langer Zeit eine Vielzahl unterschiedlicher Massagen, die entweder rein entspannend wirken sollen oder therapeutisch eingesetzt werden. Die letzter Anwendung – also die medizinische – ist sogar ganz genau definiert und zwar als „mechanische Einwirkung auf die Haut und die unter ihr liegenden Gewebe (also Muskeln, Bindegewebe und Weichteile) unter Anwendung verschiedener Handgriffe wie Streichen, Reiben, Kneten, Klopfen u. a., zum Teil unter Zuhilfenahme von Massagegeräten oder Massagemitteln (Öle, Salben).“ So steht es zumindest im guten alten „Brockhaus“. Zweck der medizinischen Massage sind sowohl die Steigerung der Durchblutung als auch die Lösung von Muskelverspannungen. Auch ein positiver Einfluss auf den Zellstoffwechsel im Gewebe, Schmerzlinderung, das Einwirken auf innere Organe, die nachweisbare Verminderung von Stresshormonen wie Cortisol oder eine Beeinflussung des vegetativen Nervensystems können Folgen professionell ausgeführter Massagetechniken sein.
Übrigens: Die Ursprünge von Massagen als Heilmittel liegen schon viele, viele Jahre zurück. So findet sich in den überlieferten Zeugnissen ein gewisser Huáng Dì, ein Chinese, der schon im Jahr 2600 vor Christi Geburt Massagehandgriffe und gymnastische Übungen darlegte. Auch die indische Kultur übermittelt uns Massageanwendungen unter Zuhilfenahme von Kräutern bzw. ätherischen Ölen. Hippokrates war dann einer der ersten, die diese nützliche Therapieform um 400 vor Christus auch in Europa etablierte. Schon die Gladiatoren kamen in deren Genuss!